Mit 33 Bruten (16 am Wietingsmoor) gegenüber 29 im Vorjahr zählte der BUND wieder eine hohe Anzahl an Brutpaaren in der Diepholzer Moorniederung. Allerdings waren die Verluste recht hoch und so blieb die Anzahl der flüggen Jungvögel etwas hinter dem Erhofften zurück. Dennoch gelang es wieder, eine ganze Reihe von Jungvögeln durch Nestschutzmaßnahmen vor dem Mähtod zu retten.
Eine Besonderheit konnten Friedhelm Niemeyer und Helfer bei einer waldnahen Brut am Wietingsmoor dokumentieren. Hier wurde das Weibchen zur Mitte der Nestlingszeit vermutlich durch einen Habicht geschlagen. Es stellte sich die Frage, was wird nun aus den Jungvögeln, müssen sie adoptiert werden? Im Normalfall jagt das Männchen, trägt die Beute zum Brutfeld und übergibt sie hier an das Weibchen im Flug. Das Weibchen trägt die Beute zum Nest und zerkleinert sie hier „schnabelgerecht“ für die Jungen. Mit dem Heranwachsen der Jungen beteiligt sich auch das Weibchen an der Jagd. Das Männchen fliegt dabei kaum zum Nest.
Bei dieser Brut gelang es dem Männchen überraschenderweise, wenigstens zwei der drei Jungvögel durchzubringen, indem es die erbeuteten Mäuse ins Nest warf.
Wiesenweihenmännchen nach Beuteabwurf am Nest. Auf „Vaddern“ ist eben doch Verlass … Foto: Karin Mitri.
Die Halbwaisen beim Ausfliegen aus dem mit E-Netz geschützten Nestbereich in einem Gerstefeld. Foto: Karin Mitri.