Diese Erfahrung machte der gebürtige Twistringer Reinhold Beckmann, als er mit seinem Team herumreiste und durch Wölfe geschädigte Schaf- und Gatterwildhalter aufsuchte. Ein Schafhalter in Schleswig-Holstein z.B. verlor durch einen Wolf 30 Schafe an einem Tag. Doch es geht nicht nur um Schafe. Auch Pferde-, Mutterkuh- oder Geflügelhalter müssen sich mit der zunehmenden Zahl der Wölfe mehr Gedanken machen, wie sie ihre Tiere schützen können. Auch freilaufendes Geflügel kann zur Beute von Wölfen werden. Durch sächsische Jäger sah sich Reinhold Beckmanns Team mit der Frage konfrontiert: „Wieviele Wölfe braucht das Land?… Es hat niemand was gegen den Wolf, aber in welcher Stückzahl …?“
Für Reinhold Beckmann ist klar, dass sich die Gesellschaft diesen Mut zur Wildnis mehr kosten lassen muss und dass die Weidetierhalter mehr Unterstützung brauchen. Es stellt sich aber die Frage, ob einer ausreichender Schutz der Weidetiere zu gewährleisten ist und ob die Belastungen der Tierhalter zumutbar sind. Falls durch die Ausbreitung der Wölfe die Weidetierhaltung stark zurückgedrängt wird, könnte der Preis für die Ökologie der Kulturlandschaft sehr hoch werden.
Sehen Sie den Beitrag „Die Angst vor den Wölfen – wie viel Wildnis vertragen wir?“ vom 07.09.2015 in der ARD-Mediathek…
Von einem Wolf gerissenes Schaf am Großen Moor bei Barnstorf (Diepholzer Moorniederung).