Den Steinadler kennen wir zwar als „König im Luftraum der Alpen“, aber die Art brütet auch im Osten Polens, in Südschweden und mit wenigen Paaren auch im Norden Jütlands. In jüngster Zeit wurden junge Steinadler an verschiedenen Orten in der Diepholzer Moorniederung und auch in Schlewig-Holstein beobachtet. Es stellt sich natürlich die Frage, wo sie herkommen. Bei zwei Jungvögeln in Schleswig-Holstein konnte nachgewiesen werden, dass sie von den drei dänischen Brutpaaren abstammen.
Im Handbuch der Vögel Mitteleuropas von Urs N. Glutz von Blotzheim (Hrsg.) wird das Verstreichen der Jungvögel im ersten Lebensjahr vorzugsweise nach Süden oder Westen bei östlichen und nördlichen Populationen beschrieben, „während die Altvögel… normalerweise in der Nähe des Brutortes ausharren und höchstens während extrem harter Perioden und bei großer Nahrungsknappheit für längere Zeit weiter ausweichen.“ So dürften auch die anderen Jungadler von skandinavischen oder osteuropäischen Elternpaaren abstammen. Aber das ist nur eine Vermutung.
Steinadler beginnen erst nach einer mehrjährigen Jugendphase im Alter von etwa 6 Jahren mit der Brut. Die Lebenserwartung geben Benny Gensbol und Walther Thiede mit mindestens 20 Jahren an.
Ein kräftiger Schnabel mit blaugrauer Basis und hornschwarzer Spitze sowie ein goldbrauner Nacken sind typisch für den Steinadler (Archivfoto).