Am Wietingsmoor werden viele Flächen als Grünland genutzt. Durch Schutzgebietsausweisungen und staatlichen Flächenankauf konnten viele Randbereiche als Wiesen und Weiden erhalten werden. Heute sind es vor allem auch Fleischrinder, die Landwirte am Moorrand oder auf eingelagertem Hochmoorgrünland halten. Aber auch das Milchvieh spielt noch eine große Rolle.
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In Zeiten zurückgehender Agrarsubventionen, steigender Energiekosten (Diesel) und sinkender Marktpreise ist es sehr schwierig, auf den armen Sandböden rentabel Ackerbau zu betreiben. Staunässe schränkt die Befahrbarkeit mit Maschinen zeitweise sehr ein. Im Sommer trocknen sie schnell aus, denn die Kapillarfunktion dieser Podsol-Böden ist hier, wo sich vor 80 Jahren noch große Sandheiden erstreckten, nicht so wie auf besseren Ackerstandorten. Zu guten Ernten kommt es unregelmäßig. Dann allerdings wird die Qualität der „Heidekartoffeln“ oder auch des Spargels geschätzt.
Das Landschaftsbild hat sich auch auf den großen Ackerflächen, die vor allem nach dem 1. Weltkrieg bis zum Anfang der 1960er Jahre mühsam, vielfach in Handarbeit kultiviert wurden, sehr gewandelt. Bis etwa 1970 wurde vorwiegend Hafer und Roggen angebaut. Unterstützt durch moderne, chemische Pflanzenbehandlungsmittel kam danach die Gerste als Grundlage für die Schweinemast hinzu. Schließlich dann Mais als Futterpflanze für Rinder und als optimaler Verwerter großer Dungmengen, die in großen Tierhaltungen zwangsläufig anfallen, sowie großflächiger Kartoffelanbau.
All das hat das Überleben der Bauernhöfe in der Diepholzer Moorniederung (wie auch andernorts) nicht wirklich sicher gemacht. Mancher Landwirt, der bis heute durchgehalten hat, sucht heute seine Zukunft durch den Anbau nachwachsender Rohstoffe als Energielieferant zu sichern. Biogasanlagen sind in aller Munde und führten im Jahr 2006 zu einer Zunahme der Maisanbaufläche um 9,5% in Niedersachsen.