Torfabbau

Industrieller Torfabbau

Im Mittleren und Südlichen Wietingsmoor ist der Torfabbau inzwischen abgeschlossen, die Flächen wurden eingeebnet und es wird eine natürliche Wiedervernässung durch Regenwasser zugelassen.

Im Nördlichen Wietingsmoor findet noch auf hunderten Hektar ein industrieller Torfabbau durch das Erdenwerk Wietinghausen GmbH & Co KG statt und die Genehmigungen hierfür gelten noch für etliche Jahre.

Der Torfabbau läuft ganz kurzgefasst etwa so ab:

Nach Vertragsabschluss mit den Grundeigentümern und dem Vorliegen der notwendigen Bodenabbaugenehmigungen werden die Moorteile zunächst vorbereitend durch ein bestimmtes Grabensytem entwässert. Dann wird die Moorvegetation zusammen mit der sogen. Bunkerde von den Flächen vollständig entfernt, der Weißtorf ist somit freigelegt. Die Torfschichten werden dann entweder im

  • Sodenstichverfahren maschinell abgestochen und nach Trocknung mit der Lorenbahn abgefahren,
  • oder abgefräst, häufig auf großen Haufen im Moor zwischengelagert und dann zum Torfwerk abgefahren.

Im Torfwerk erfolgt die Weiterverarbeitung und Verpackung.

Nach dem Abbau muss mindestens eine 50cm tiefe Schicht (normalerweise überwiegend Schwarztorf) auf dem mineralischen Untergrund verbleiben, damit eine nachhaltige Wiedervernässung möglich ist.

Nach erfolgter Wiedervernässung industrieller Abtorfungsflächen (durch Niederschläge) kehren insbesondere das Scheidige Wollgras, die Glockenheide, auf Dämmen und an trockenen Stellen die Calluna (Besenheide) und das Schlenkentorfmoos Sphagnum cuspidatum meist rasch in die Flächen zurück. Allerdings weisen sie auch nach Jahrzehnten noch nicht wieder das vollständige, ursprüngliche Arteninventar auf. Torfdämme bleiben Störzonen, die ohne Pflege schnell vergrasen und verbuschen (Birkenaufwuchs) und so einer Entwicklung zum artenarmen Moorbirken-/Pfeifengrasstadium Vorschub leisten, wenn der Mensch nicht regelmäßig pflegend eingreift.

Alternativen zum Torf als Grundsubstanz für Erden im Erwerbsgartenbau wurden inzwischen entwickelt und sind marktfähig.

Fotogalerie

Fotos: Kurt Gödecke

Weitere Infos

Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V.:

Torfersatz im Garten