Nachdem gestern ein Wolf tagsüber durch ein Wohngebiet in Wildeshausen (20 Kilometer nordwestlich des Wietingsmoores) gelaufen war, genehmigte heute das Umweltministerium „Maßnahmen zur Vergrämung oder Entnahme“ des Tieres, dass offensichtlich nicht die gewohnte Scheu vor Menschen zeigt. Zu den Maßnahmen zur Vergrämung oder Entnahme zählen insbesondere das Beschießen mit Gummigeschossen, die Entnahme durch Betäuben, u.U. aber auch die Tötung des Tieres.
An verschiedenen Stellen ließen vermeintliche Jungwölfe in den letzten Wochen den „Respekt“ vor den Menschen vermissen, um es nicht Angst zu nennen. Die Presse berichtete hierzu teilweise umfangreich.
In Drentwede am nördlichen Wietingsmoor wurden am vergangenen Wochenende zwei Kamerunschafe gerissen. Nichts besonderes mehr in einem Gebiet, in dem in den vergangenen vier Monaten um die 70 Schafe gerissen wurden, etliche davon nachweislich vom Wolf. In den anderen Fällen wird noch untersucht.
Dass sich ein Wolf in Drentwede am 28.02. auf weniger als zehn Meter Entfernung an einen mit Sparziergängern besetzten PKW näherte und keine Scheu zeigte, als der Fahrer ausstieg, überrascht aber nicht nur den Betroffenen. Das Zeigen von Interesse an Menschen und „sich nähern“ wird von Fachleuten kritisch gesehen und gilt als mögliche Vorstufe für ein gefährliches Verhalten des Wolfes. Der Wolf in Drentwede sollte also auf keinen Fall gefüttert oder sonstwie in seinem vertrauten Verhalten unterstützt, sondern mit geeigneten Mitteln vergrämt werden. Sonst könnte hier am Ende eine Entnahme unumgänglich werden.
Zur Pressemitteilung des Umweltministeriums…
Archivfoto von "Canis lupus", dem Wolf.