„Dresdener Resolution“ der CDU zum Thema Wolf bzw. Wolfsmanagement

Umweltpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktionen beziehen Stellung beim Wolfsmanagement: „Frühere Aussagen vorgeblicher Fachleute haben sich als unzutreffend erwiesen!“

Der Wolf bereichert mit seiner Anwesenheit die Wildbahn in Deutschland. 46 Rudel wurden zuletzt festgestellt, hinzu kommen weitere Paare und Einzeltiere. Insgesamt streifen etwa 400 bis 500 Individuen durch die Lande, Tendenz steigend. Ohne Bejagung verdoppelt sich der Bestand alle 2 bis 3 Jahre. Für das Jahr 2019 würde das für Deutschland etwa 1000 Wölfe bedeuten, im Jahr 2022 dann 2000 Wölfe und im Jahr 2025 bereits 4000 Wölfe …

Die Schafhalter sind schon leidgeplagt, und nun häufen sich die Übergriffe auf Rinderherden. Rinderweiden können nur zu einem sehr geringen Teil wirksam gegen Wölfe geschützt werden.

Die Weidetierhaltung bildet die wirtschaftliche Grundlage vieler bäuerlicher Familien, und sie ist essentiell für die Kulturlandschaft mit ihrer Artenvielfalt. Hohe Millionenbeträge öffentlicher Gelder sind in den Erhalt des Grünlandes mit seinen Lebensgemeinschaften, z.B. die der Wiesenvögel, geflossen. Macht es einen Sinn, das alles für den Totalschutz einer einzigen Tierart aufs Spiel zu setzen? Und macht es einen Sinn, unsere ländlichen Naturräume als Lebens- und Erlebnisraum unserer Kinder für den Wolf zu opfern?

Das scheinen sich zunehmend auch Politiker zu fragen. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) jedenfalls forderte die Bundesregierung jüngst auf, sich mit einer Obergrenze für Wölfe auseinanderzusetzen. Die umweltpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktionen des Bundes und der Länder haben sich intensiv beraten und am 14. November 2016 die „Dresdener Resolution“ mit detaillierten Aussagen und Forderungen zum Thema Wolf bzw. Wolfsmanagement verabschiedet, die für manchen Landwirt oder Schafhalter ein wenig Balsam für die geschundene Seele sein mag. Daher sollen hier vier wichtige Aussagen bzw. Forderungen der CDU/CSU-Fraktionen zitiert werden:

1. „Da der Wolf nicht bejagt wird, wird er sich erstens immer schneller und weiter ausbreiten und zweitens werden auch die geplanten Herdenschutzmaßnahmen einzelne Wölfe nicht daran hindern, Herdentiere als leichte Beute anzugreifen.“
2. „Für solche, zu Problemwölfen gewordene Tiere darf auch die Bejagung kein Tabu sein.“
3. „In Gebieten mit Wolfsvorkommen wird die Weidetierhaltung als ökologischste Form der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung durch zusätzlichen Aufwand für den Herdenschutz und die Folgen von Wolfsübergriffen in Frage gestellt.“
4. „Mit Blick auf die starke Zunahme des Wolfes ist es überdies nötig, eine Folgenabschätzung auf die zukünftige Entwicklung der Weidetierhaltung im Allgemeinen und der tratitionellen Schaf- und Ziegenhaltung im Speziellen vorzunehmen.“

Im Naturschutzgebiet der Oranienbaumer Heide (Sachsen-Anhalt) betreiben ein großer Naturschutzverband und seine Primigenius gGmbH ein Beweidungsprojekt mit Konik-Pferden. Im April 2016 kam es zu einem tödlichen Angriff auf mindestens ein Fohlen der Herde. Nach der anschließenden Evakuierung der Pferde aus dem Areal bekannte die Geschäftsführerin Stephanie Caspers, dass die große Fläche nicht in kurzer Zeit wolfssicher zu umzäunen war, „nur mit immens hohem und ökologisch zweifelhaftem Aufwand“ (zitiert nach einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung).

Die Einschätzungen der CDU/CSU-Umweltsprecher sind also wohl nur schwer zu widerlegen. Zur Dresdener Resolution bei der CDU-Fraktion Sachsen…

www.cdu-fraktion-sachsen.de/fileadmin/user_upload/content/Pressemitteilungen/161115_Dresdner_Resolution_Wolfsmanagement.pdf

Mutterkühe am Moorrand

Ein Grünlandgürtel, wie hier am nördlichen Wietingsmoor, gehört zur Grundausstattung einer gebietsbezogenen Moorschutzkonzeption. Wer wird die Flächen pflegen, wenn die Landwirte den hohen Aufwand für den Herdenschutz nicht mehr leisten können?