Wer dezimiert die Bodenbrüter im Wiesengebiet? Eine Frage, die bisweilen zu eifrigen Debatten führt. Das Land Niedersachsen finanziert seit 2009 ein Wiesenvogelschutzprojekt am südlichen Wietingsmoor, bei dem 28 Hektar wertvolle Niedermoorflächen mittels eines Elektrozaunes vor Raubsäugern geschützt werden. Im eingezäunten Bereich nahm die Anzahl der Brutpaare bei den Arten Kiebitz, Rotschenkel, Uferschnepfe, Bekassine und Großer Brachvogel von 28 im Jahr 2009 auf 73 im Jahr 2013 zu. Beim Kiebitz stieg die Zahl von 10 Brutpaaren im Jahr 2009 auf 43 im Jahr 2013.
Dieser Anstieg zeige, das zumindest am Wietingsmoor der Feinddruck nicht vornehmlich aus der Luft durch die Rabenkrähe und Greifvögel erfolge, sondern in erster Linie durch den Fuchs, so die Einschätzung von Peter Germer, verantwortlicher Mitarbeiter des BUND für das Wiesenvogelschutzprojekt.
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Foto: Die Rabenkrähe kann sehr effektiv vorgehen. Sie benötigt nicht allzu viele Anflüge, um z.B. ein Singvogelgelege abzuräumen. In der offenen Wiesenlandschaft scheint sie aber nicht der Hauptfeind für die bodenbrütenden Vögel zu sein. So könnte man die Bestandszunahmen der Bodenbrüter in der eingezäunten 28ha-Fläche des BUND-Wiesenvogelschutzprojektes interpretieren.