Singschwäne, hier auf überschwemmtem Grünland am Moor.
Gerne wird vom Kranichruf als dem „Ruf des Nordens“ gesprochen. Ein anderer Vogelruf, dem man sicher auch dieses Attribut zusprechen könnte, ist der Ruf des Singschwans.
Singschwäne (Cygnus cygnus) und und die fast gleichgroßen, optisch vorwiegend durch eine andere Schnabelzeichnung zu unterscheidenden Zwergschwäne (Cygnus columbianus), überwintern regelmäßig am Wietingsmoor, der nahegelegenen Hunte und dem Barnstorfer Moor. Singschwäne überwiegen zahlenmäßig.
Das Hauptüberwinterungsgebiet des Singschwans in Mitteleuropa ist das Küstengebiet der westlichen Ostsee. Der Zwergschwan hingegen kommt traditionell auch etwas weiter westlich in stärkerer Zahl als Wintergast vor, z.B. in den Niederlanden.
Wann und in wie hoher Zahl die nordischen Schwäne eintreffen und wieder in ihre Brutgebiete abziehen, hängt nicht zuletzt auch vom Wetter ab. Durch lang anhaltende Frostperioden werden die Vögel südwestwärts „gedrückt“. Bei einem milden Spätherbst und Winter kommen sie später und wandern früher wieder zurück. Kernzeit aber ist beim Singschwan Mitte November bis Mitte Februar, beim noch nördlicher brütenden Zwergschwan Ende November bis März.
Die Überwinterungspopulation nordischer Schwäne der Region wurde von der Ornithologen-Gruppe A. Blüml, A. Degen, H. Dirks und H. Schürstedt über Jahre untersucht. Lesen Sie die Zusammenfassung des Artikels der „Vogelkundlichen Berichte aus Niedersachsen“ bei der Niedersächsischen Ornithologischen Vereinigung (zum Auffinden des Artikels bitte etwas nach unten scrollen):
www.ornithologie-niedersachsen.de/vbn/vbn39/abstract39_1_2_abstract39_1_2_.html ↑
Bei der Beobachtung kann es sich lohnen, auf Halsringe und Sender zu achten. Die Halsringe sind mit einem Spektiv ablesbar.
Literatur:
Bezzel, E.: Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Nonpasseriformes
V. Blotzheim, Urs N. Glutz (Hrsg.): Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Bd. 2