Als Brutvogel ist die Sumpfohreule (Asio flammeus) in Eurasien mehr ein Vogel des Nordens und östlicher Gebiete. In Mitteleuropa brüten nur etwa 250 Paare, in Deutschland und Holland vorwiegend in den Dünenlandschaften der ost- und westfriesischen Inseln.
Im Winter aber scheint es der Sumpfohreule im Wietingsmoor zu gefallen, denn da kommt sie regelmäßig vor. Und das scheint auch mehr oder weniger unabhängig von der Mäusegradation zu sein. Nur längere Schneelagen dürften ihr nicht behagen.
„Die Sumpfohreule lebt in offenen Landschaften mit niedriger, aber gleichzeitig deckungsreicher Vegetation;…“ schreiben Mebs und Scherzinger (Stuttgart 2000, „Die Eulen Europas“) zum Lebensraum dieser Vögel. Genau das trifft auf das in weiten Teilen entbuschte, mit Schafen beweidete Wietingsmoor zu.
Zur Brutzeit ist die Sumpfohreule auch tagaktiv und kann bei Balz- und Nahrungsflügen beobachtet werden. Im Winterhalbjahr sieht man sie erst nach Ende des Büchsenlichtes.
In den Moorheiden der Region sind immer wieder Rupfungen von Sumpfohreulen zu finden. Vermutlich sind es Habichte, die hier immer mal wieder Beute machen. Es wäre denkbar, dass der hohe Feinddruck durch Taggreife verhindert, dass es zu mehr Bruten in der Diepholzer Moorniederung kommt.
Die Nahrung der Sumpfohreule besteht überwiegend aus Wühlmäusen (Foto vom März 2015 an einem Moorweg im Lichtkegel des Fahrzeugs).