Das stellte der Rotenburger Landvolkvorsitzende Jörn Ehlers im Rahmen einer Anhörung im Agrarausschuss des niedersächsischen Landtages am 10.02.2016 in Hannover klar. Politiker, die mit dem Motto „Willkommen Wolf“ den Beutegreifer hierzulande wieder heimisch machen wollten, dürften die Ängste und Sorgen der betroffenen Menschen nicht übersehen. Schäden durch den Wolf, der nicht durch natürliche Feinde bedroht werde, seien den Landwirten nicht zuzumuten und eine Forderung, die Weidetiere durch einen absoluten Schutz abzusichern, sei inakzeptabel, so Jörn Ehlers.
Der Deutsche Bauernverband vertritt die Auffassung, dass die Rückkehr des Wolfes die Weidetierhaltung grundsätzlich in Frage stellen kann. Das wurde anlässlich des öffentlichen Fachgesprächs „Herdenschutz“ des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft am 25.11.2015 deutlich. Eine Reduzierung des Themas „Koexistenz von Weidetierhaltung und Wolf“ auf Fragen des Herdenschutzes werde dem Ernst der Lage nicht gerecht.
„Mittel- und langfristige Auswirkungen der wachsenden Wolfspopulation auf die Möglichkeit, Nutztiere noch auf der Weide halten zu können, würden derzeit überhaupt nicht diskutiert“, so der Deutsche Bauernverband. „Doch die Populationsgrößen, die für die Erhaltung der Wolfbestände als notwendig betrachtet würden, stellten eine erhebliche Zahl an Weidetierhaltern vor die Existenzfrage. Sie würden zu einem deutlichen Rückgang der Weidetierhaltung von Schafen, Ziegen, Pferden und Kühen in Deutschland führen müssen.“ (Quellen: Pressemitteilungen des Niedersächsischen Landvolkes und des Deutschen Bauernverbandes)
Wolfsberater der Landkreise Diepholz, Vechta und Oldenburg und vom Wolfscenter Dörverden haben inzwischen Zahlen der „Barnstorfer Wolfsfähe“ vorgelegt, die auch im nördlichen Wietingsmoor bei der Freistätter Moorschnuckenherde zu Schaden gegangen ist. Durch diese Wölfin wurden vom 02.11.2014 bis zum 31.01.2016 152 Nutztiere gerissen oder verletzt. 62% der Angriffe erfolgten in unmittelbarer Nähe von Wohnhäuser (50m-Radius), so z.B. auch am 06.02.2016 in Eydelstedt am nördlichen Wietingsmoor, als sogar die Hofkamera die Verfolgungsjagd der Schafe durch einen Wolf aufnehmen konnte. Sehen Sie hierzu den Bericht der Kreiszeitung…
Weidetierhaltung, dazu gehört auch die Mutterkuhhaltung oder die Haltung von Stuten mit Fohlen, wird durch eine sich ausbreitende Wolfspopulation erheblich erschwert. (Quelle: Pixabay)