Bundesamt für Naturschutz (BfN): Fledermäuse benötigen mehr Schutz beim Bau von Windkraftanlagen im Wald

Windkraftanlagen im Wald können für Fledermäuse wie den Kleinen Abendsegler oder die Mopsfledermaus ein Problem darstellen. Darauf wies das BfN in einer Pressemitteilung am 07.02.2017 hin.

Die Tiere können dort durch Kollisionen oder Druckunterschiede im Nahbereich der Rotoren zu Tote kommen, wie ein Forschungsvorhaben des BfN gezeigt habe. Zu begegnen sei dieser Problematik etwa mit intensiven Voruntersuchungen im Planungsbereich, ausreichendem Abstand zu den Quartieren oder durch an Standort und Technik angepasste Abschaltungen der Anlagen.

Detailliert nachzulesen sind die Forschungsergebnisse und Empfehlungen in der Veröffentlichung „Fledermäuse und Windkraft im Wald“ aus der Schriftenreihe „Naturschutz und Biologische Vielfalt“ des BfN.

Nicht in den Wald, aber teilweise durchaus nah an einige Waldbereiche herangebaut sind die Windkraftanlagen am Wietingsmoor. Imposant ist sicher die hohe Anzahl und Dichte der Anlagen. Ob das zu einem Naturraum mit internationaler Bedeutung passt?

Nicht in den Wald, aber teilweise durchaus nah an einige Waldbereiche herangebaut sind die Windkraftanlagen am Wietingsmoor. Imposant ist sicher die hohe Anzahl und Dichte der Anlagen. Ob das zu einem Naturraum mit internationaler Bedeutung passt?

Windkraftanlagen und Fledermäuse – Wie bekommt man eine Kuh vom Eis?

Besonders viele Windkraftanlagen stehen entlang der Ostseite des Wietingsmoores, hier am Neustädter Moor.

Besonders viele Windkraftanlagen stehen entlang der Ostseite des Wietingsmoores, hier am Neustädter Moor.

Windkraftanlagen liefern dringend benötigte emissionsarme Energie. Ansonsten scheinen sie aber allerhand Probleme für Natur und Landschaft mit sich zu bringen, die zum Teil vieldiskutiert sind.

Einen weiteren Aspekt der Gemengelage untersuchten nun Forscher der Universität in Calgary. Sie inspizierten 188 tot aufgefundene Fledermäuse an einem kanadischen Windpark. Nur die Hälfte der Tiere sei mit den Anlagen direkt kollidiert. 90% der Totfunde wiesen aber innere Blutungen auf, die die Wissenschaftler auf geplatzte Lungenbeutel infolge eines Druckabfalls an den sich schnell drehenden Rotorblättern zurückführen.

Da Fledermäuse einen langsamen Reproduktionszyklus haben, werden erhebliche Nachteile für die Bestände und ihre Ökosysteme befürchtet.

Das Phänomen ist nur bei wandernden Fledermäusen aufgetreten, die bei geringen Windgeschwindigkeiten ziehen. Eine Lösung wird dadurch erhofft, dass die Anlagen bei Schwachwind zur Zugzeit der Tiere abgeschaltet werden. Effiziente WKAs seien ohne gefährlichen Druckabfall an den Rotorblättern nicht zu konstruieren, heißt es.

Quelle:

www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,574251,00.html