Birkhuhn

Das Birkhuhn (Lyrurus tetrix oder auch Tetrao tetrix) besiedelt im Flachland Moore, offene Heiden und z.T. auch Brachflächen in Verbindung mit Wiesen und Weiden. Im Gebirge lebt es im Bereich der Matten und der sogen. Krummholz- oder Kampfwaldzone. Im Flachland normalerweise auf Moor- oder Sandheiden. Wenn es im Kulturland vorkommt, muss zumindest ein hoher Anteil offener Brachflächen vorhanden sein.

Die Nester werden gern in Heidelbeerbeständen, hoher Besenheide oder sonstiger kniehoher Vegetation angelegt. Leider ist das etwa haushuhngroße Birkhuhn fast überall verschwunden.

In Mitteleuropa findet man es noch in einigen Alpenregionen, in der Rhön und im Hohen Venn. Im Nordwestdeutschen Tiefland, wo das Birkhuhn zu Anfang des 20. Jahrhunderts noch sehr häufig war, sind die Bestände fast überall erloschen. Lediglich in der Lüneburger Heide kommt es noch innerhalb des Naturschutzparkes und auf einigen Truppenübungsplätzen vor.

Erwachsene Birkhühner nehmen fast ausschließlich pflanzliche Nahrung zu sich. Sie fressen junge Sprossen von Sträuchern, Blätter, Blüten, Knospen und Beeren. Die Küken sind in den ersten Lebenswochen auf tierische Nahrung in Form von Insekten angewiesen.

Blick von Westen in Richtung Buschmeer, Foto: Friedhelm Niemeyer, 1980er Jahre. Das Birkwild hielt sich bis in die Mitte der 1990er-Jahre im Wietingsmoor, bis es schließlich aufgrund eines zu geringen Bruterfolges verschwand. Noch heute findet man besonders im Süden und im Norden des Gebietes (Foto: Blick von Westen in Richtung Buschmeer) großflächig geeignete Birkhuhnlebensräume. Foto: Friedhelm Niemeyer, 1980er Jahre.

Während Birkhühner abgesehen von der Gruppenbalz und der Kükenaufzucht in der warmen Jahreszeit mehr als Einzelgänger leben, bilden sie im Herbst und Winter sogenannte 'Flüge'. Foto: Dr. Klaus Mees, 1970er Jahre. Winter. Während Birkhühner abgesehen von der Gruppenbalz und der Kükenaufzucht in der warmen Jahreszeit mehr als Einzelgänger leben, bilden sie im Herbst und Winter sogenannte „Flüge“. Foto: Dr. Klaus Mees, 1970er Jahre.

Zur Balz suchten Birkhühner im Wietingsmoor gerne das Grünland auf. Foto: Dr. Klaus Mees, 1970er Jahre. Balz. Zur Balz suchten Birkhühner im Wietingsmoor gerne das Grünland auf. Foto: Dr. Klaus Mees, 1970er Jahre.

Die Birkhahnbalz wurde gern von Naturinteressierten beobachtet. Doch weder Störungen am Balzplatz noch die Bejagung waren ausschlaggebend für das Verschwinden der Birkhühner im Wietingsmoor. Foto: Kurt Gödecke. Balz. Die Birkhahnbalz wurde gern von Naturinteressierten beobachtet. Doch weder Störungen am Balzplatz noch die Bejagung waren ausschlaggebend für das Verschwinden der Birkhühner im Wietingsmoor. Foto: Kurt Gödecke.

Ein besonderes Naturerlebnis ist es, einen balzenden Birkhahn zu erleben. Von März bis April führen die Birkhähne ihre Balztanz an ganz bestimmten Balzplätzen vor, die sie jedes Jahr aufsuchen. Sie plustern sich auf, springen in die Höhe und tragen Scheinkämpfe aus. Dabei geben sie zischende und gluckernde Laute von sich.